XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.2_175"; fcs:x-context: baedeker.2; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.2_175"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.012S PT0.03S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.2_175</phrase></query>)];
1 - 1
LARASCH. 16. Route. 107

Jenseit des Haffet el-Beida, eines Vorsprunges des ehemals
wegen seiner Korkeichenwälder und seiner Fruchtbarkeit bekannten
Hügellandes Sahel, nähert man sich der breiten Mündung des
Lukkus oder El-Kus, des Lix der Alten. Herrlicher Blick auf
die weißen Sandsteinmauern und die turmreiche Kasba von Larasch.

Larasch. (H. Lukkus, am Flußufer; Ein- oder Ausschiffung
1 p.), arab. El-Araïsch, ziemlich unsaubere Stadt von 10000 Ein-
wohnern
(2000 Juden, 60 Europäer), 43 Seemeilen von Tanger,
einer der wichtigsten Häfen Marokkos (Ein- und Ausfuhr im Wert
von 21 Mill. fr.), liegt auf dem ca. 30m h. linken Ufer des Lukkus.
Der Ort war im XVI. Jahrh. ein Hauptstützpunkt der Portugiesen,
1580-1689 in den Händen der Spanier, seitdem bis zur Neuzeit der
Hauptkriegs- und Seeräuberhafen Marokkos, dessen sich die Fran-
zosen
bei ihrer verlustreichen Expedition von 1765 und noch 1829
ein österreichisches Geschwader vergeblich zu bemächtigen ver-
suchten
. Die Hafeneinfahrt ist erst neuerdings versandet. Stadt-
mauer
, Wallgräben, Strandbatterien und die kleineren Festungs-
werke
am Südufer des Flusses stammen noch aus der spanischen Zeit.

Vom Landeplatz, am NO.-Rande der Stadt, gelangt man durch
das Hafentor zu dem geräumigen Innenmarkt (Sûk ed-Dakhl), mit
dem alten spanischen Kaufhaus (Fondak el-Essbenjoli) und läden-
reichen
Arkaden. Torwege führen von hier einerseits n.w. zu der
malerischen Kasba, anderseits s.ö. zum Regierungspalast (Dâr
el-Machsen). Die Hauptmoschee ist die alte spanische Kathedrale;
auch eine Anzahl Privathäuser haben noch spanisches Gepräge.

Vor dem Bâb el-Khemis ist der große Außenmarkt (Do.). In
der Umgegend schöne Obstgärten (vorzügliche Apfelsinen).

Auf dem Dj. Tschemmisch, einem niedrigen Hügel am r. Lukkus-
ufer
, c. St. n.ö. von Larasch, am bequemsten mit Boot zu erreichen,
sind, von Buschwald überwuchert, noch einige römische Ruinen, Über-
bleibsel
der alten Stadt Lixus (S. 97), erhalten.

Bei der Weiterfahrt erscheint am Horizont die 50km l. Dünen-
kette
, welche die bis auf zwei Haffe (Merdja ez-Zerga und Merdja
Râs ed-Dôra)
und weite Sumpfstrecken verlandete Sebubucht
(S. 95) vom Meere scheidet. Das Gebirge im O. ist der Dj. Sarsar
(550m), bei Ksâr el-Kebir. Auf dem l. Ufer des Sebu (im Alter-
tum
Subur), unweit des Mamorawaldes, der größten Korkeichen-
waldungen
Marokkos, liegt der seit der Almohadenherrschaft
blühende, aber jetzt ganz verkommene Hafenort Mehedia oder
Mehdiya, mit 500 Einwohnern, einem schönen maurischen Stadttor
(XII. Jahrh.) und vielen Ruinen aus der Portugiesenzeit.


Rabât (H. Ignace, 3 Z. zu 2, P. 10 fr., H. Alegria, spanisch,
beide bescheiden), auch Rbât genannt, im Atlasvorlande (S. 95) auf
dem l. Ufer des Bu Regreg gelegen, 120 Seemeilen von Tanger,
Nebenresidenz des Sultans, neben Tetuán (S. 105) die sehenswerteste